Verwaltungsrat besuchte Partnergemeinde Sarntal in Südtirol
Das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen den Gemeinden Rückersdorf und Sarntal in Südtirol im Jahr 2006 nahm der Verwaltungsrat der Freiwilligen Feuerwehr Rückersdorf zum Anlass, um der Partnergemeinde, und hier vorrangig ihren Feuerwehren, vom 10. bis 12. November einen Besuch abzustatten. Bereits im Juni des vergangenen Jahres war eine Abordnung aus dem Sarntal der Einladung zum 125-jährigen Gründungsjubiläum der Rückersdorfer Feuerwehr gefolgt.
Die Gäste aus Rückersdorf vor dem Sarner Ortsschild mit der Hinweistafel auf die mittelfränkische Partnergemeinde
Anliegen der Rückersdorfer Feuerwehrkameraden war es, die Kontakte zu den Feuerwehren in der Partnergemeinde, hier gibt es vier eigenständige Freiwillige Feuerwehren, weiter zu intensivieren. Daher brachen sieben, der insgesamt neun Verwaltungsmitglieder mit dem neuen Mehrzweckfahrzeug am Freitagnachmittag auf und verbrachten ein komplettes Wochenende bei herrlichem Novemberwetter in Südtirol.
Begrüßungsgeschenk: eine Feuerwehrtorte mit Willkommensgruß
Abendliches Treffen mit den Führungsmannschaften der Sarner Feuerwehren
Nach der Ankunft im Hotel und einem gemeinsamen Abendessen erfolgte die Begrüßung der Gästegruppe durch Sarntals zweiten Bürgermeister Thomas Rauch, der ein umfassendes Programm für die Rückersdorfer Kameraden vorbereitet hatte: am Samstag standen zunächst die Besichtigung der Ortsfeuerwehr Pens und anschließend der Ortsfeuerwehr Astfeld auf dem Programm, ehe am Abend ein Treffen mit den Führungsmannschaften aller Sarner Feuerwehren auf die Gäste wartete. Vor der Heimreise am Sonntagmittag waren die Kameraden noch zur Besichtigung der Ortsfeuerwehren Sarnthein eingeladen.
Das Gerätehaus der Feuerwehr im Ortsteil Pens
Mannschaftsfoto mit Kommandant Mair Josef (li.)
Pünktlich um zehn Uhr morgens stand für die sieben Kameraden aus Rückersdorf der Besuch der Freiwilligen Feuerwehr Pens auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch den Kommandant nebst einiger weiterer Feuerwehrkameraden galt hier besondere Beachtung dem erst 14 Tage alten Kleinrüstfahrzeug mit Allrad-Fahrgestell, vergleichbar mit einem deutschen Vorrausrüstwagen. Aber auch die weiteren, derzeit vier, Einsatzfahrzeuge, sowie das Gerätehaus mit vielen praktischen Lösungen, der Einsatzzentrale, neuen Spinden für die Einsatzkleidung, die erst kürzlich durch neue Einsatzhosen ergänzt wurde und das Einsatzgebiet dieser Feuerwehr stießen auf reges Interesse seitens der Besucher. Im Anschluss lud der Kommandant Mair Josef die Kameraden noch zum gemütlichen Aufenthalt im Gerätehaus ein, ehe er ein Mittagessen in einer Gaststätte für die Rückersdorfer Kameraden organisiert hatte.
Nostalgie pur: Geländewagen der Feuerwehr Pens
Der neue Rettungssatz von Lukas
Vorführung des neuen Kleinrüstfahrzeuges
Auch des neue Mehrzweckfahrzeug aus Rückersdorf wurde bestaunt
Nach der Stärkung mit traditionellen Südtiroler Schinken- und Käsespezialitäten stand dann um 14.30 Uhr der Besuch der Ortsfeuerwehr Astfeld an. Auch hier erwarteten bereits einige Kameraden die Gäste aus Rückersdorf am Feuerwehr-Gerätehaus. Die Ausrüstung mit Tanklöschfahrzeug TLF 2000-A, Kleinrüstfahrzeug KRF-A und zwei geländegängigen Mannschaftstransportfahrzeugen MTF-A und einem Tragkraftspritzenanhäger war nahezu identisch dem Fuhrpark der Feuerwehr Pens. Zum wiederholten mal fiel auf, wie gut und ordentlich das Gerätehaus in Schuss war, obwohl hier ernsthafte Platzprobleme vorherrschten. Auch die Kameraden aus Astfeld ließen es sich nicht nehmen, die Gäste aus Rückersdorf im Anschluss an die Besichtigung einzuladen.
Das Gerätehaus der Feuerwehr Astfeld
Fachsimpeln in der Fahrzeughalle
Den verbliebenen Nachmittag bis zum Abendessen teilte sich die Gruppe. Während sich zwei ausgebildete Sanitäter aufmachten, um der Rettungswache des Weißen Kreuzes in Sarnthein einen kleinen Besuch abzustatten, nutze der restliche Teil des Verwaltungsrates das Freizeitangebot des Hotels mit Sauna und Hallenbad.
Besichtigung eines Rettungswagens des Weißen Kreuzes
Hochinteressant war dieser Besuch bei den südtiroler Sanitätern. Mit zwei nur hauptamtlichen Kräften besetzen diese rund um die Uhr einen Rettungswagen unterstützt von etwa 90 ehrenamtlichen Helfern. Darüberhinaus stehen drei Krankentransportfahrzeuge, die bei größeren Schadenslagen zusätzlich besetzt werden können, in der Fahrzeughalle. Das Rettungssystem im Sarntal ist mit dem deutschen kaum vergleichbar. Es existiert weder ein geordneter Notarztdienst, noch kann auf die Hilfe aus Nachbargemeinden zurückgegriffen werden. Einzige Unterstützung sind vier ortsansässige Ärzte, tagsüber drei in der Region statonierte Rettungshubschrauber und nachts das Notarztfahrzeug aus der Stadt Bozen, das rund 20 Minuten Anfahrt zur Einsatzstelle benötigt. Die Kompetenzen der Sarner Sanitäter liegen weit unter denen, der Rückersdorfer First Responder und das in einem abgelegen Tal mit Hilfsfristen, die deutlich im zweistelligen Minutenbereich liegen.
Am Abend fand dann ein informativer Austausch mit den Führungsmannschaften aller Sarner Feuerwehren im Speisesaal des Hotels statt, dem auch Sarntals zweiter Bürgermeister Thomas Rauch erneut beiwohnte.
Das Gerätehaus der Feuerwehr Sarnthein
Schon feste Tradition: der anschließende gemütliche Teil der Besichtigung
Am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr wurde die Mannschaft dann im Sarntheiner Gerätehaus erwartet. Ebenfalls eine modern ausgestattete Feuerwehr mit ählichem Fuhrpark, die sich auf der Enge des Raumes sehr gut und ordentlich organisiert hatte. Hier stießen vor allem die beiden Großfahrzeuge Tanklöschfahrzeug TLF 4000-A und Rüstfahrzeug RF-A auf reges Interesse. Das einzige große Rüstfahrzeug in der Gemeinde Sarntal hatte mit einer IFEX-Löschpistole und zahlreicher weitere Ausstattung einige Besonderheiten aufzuweisen. Darüberhinaus war hier in der Stützpunktfeuerwehr noch die einzige Wärmebildkamera der Gemeinde stationiert. Ins Auge sprang den Rückersdorfer Kameraden noch ein Mannschaftstransportfahrzeug mit einem eigenartig anmutenden Kasten auf dem Dach. Dieser entpuppte sich als Lichtmast, der über einen Dynawatt-Generator vom Fahrzeug aus elektrisch aufgerichtet und betrieben werden kann.
MTF-A mit Lichtmast auf dem Fahrzeugdach
Wärmebildkamera Talismann von Dräger
IFEX-Löschkanone am Rüstfahrzeug
Rettungssatz von Lukas am RF-A
Nach dem anschließenden Umtrunk dankte der Rückersdorfer Vereinsvorsitzende Günter Holzammer für die freundliche Aufnahme aller besichtigten Feuerwehren und übergab ihnen ein kleines Erinnerungsgeschenk, sowie in der Vorweihnachtszeit typischen Nürnberger Oblaten-Lebkuchen, ehe man gegen Mittag wieder die fünfstündige Heimreise antrat.
Vorstand Holzammer dankte dem Sarntheiner Kommandanten für die Gastfreundschaft
Das neue Rückersdorfer Mehrzweckfahrzeug vor einzigartiger Bergkulisse
Zur Fortführung der Kontakte mit der Partnergemeinde Sarntal will man von Rückersdorfer Seite versuchen, im Juni nächsten Jahres mit der Jugendgruppe an einem Zeltlager der dortigen Jugendfeuerwehren teilzunehmen. Die Basis für weitere Kontakte mit den Sarner Feuerwehren wurde somit an diesem Wochenende geschaffen.
Bericht & Fotos: Internet-Team