Staatliche Ehrungen für 25 und 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst
Zum zweiten Ehrungsabend der Freiwilligen Feuerwehr Rückersdorf dieses Jahres wurden Anfang Dezember alle aktiven und passiven Mitglieder in die Aula des Blindeninstitutes geladen. Nachdem die letzten Ehrungsabende pandemiebedingt im Mai nachgeholt werden mussten, konnte in diesem Jahr an die jahrelange Tradition angeknüpft und die Ehrung mit dem Jahresabschluss verbunden werden.
Vor Beginn der Veranstaltung wurden die jüngsten Gäste durch den im Sommer schmerzlich vermissten Nikolaus überrascht. Nachdem sich die Aufregung gelegt und die älteren Mitglieder ihre Sektgläser geleert hatten, begrüßte Kommandant Heiko Kampf als erster Redner die angereisten Gäste. Besonders willkommen hieß er dabei die zu Ehrenden Michael Lauerer, Jürgen Luber und Frank Richartz. Des Weiteren wurden Landrat Armin Kroder, Bürgermeister Johannes Ballas, Kreisbrandrat Holger Hermann und Kreisbrandinspektor Oliver Heinecke begrüßt.
„Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen.“ Mit diesem Zitat des römischen Poeten Ovid begann Heiko Kampf im Anschluss seine Laudationes zu den bevorstehenden Ehrungen. Nach einer Danksagung an die gesamte Wehr für die ehrenamtlichen Leistungen in Zeiten von globalen und alltäglichen Herausforderungen widmete er sich dem Wirken des Stellvertretenden Kommandanten Michael Lauerer. Dieser trat am 15.05.1997 in die Freiwillige Feuerwehr Rückersdorf ein. Das war der Beginn einer steilen Feuerwehrkarriere. Nach seinen Grundausbildungen wurde Lauerer bereits 2008 mit nur 25 Jahren zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Gemeinsam mit Heiko Kampf führt er seitdem die Geschicke der Wehr. Um das Amt gesetzeskonform ausüben zu können, musste Michael Lauerer zahlreiche Führungslehrgänge absolvieren. In Rekordzeit von nur einem Jahr und vier Monaten bildete er sich zum Gruppen-, Zug- und Verbandsführer fort. Darüber hinaus ist er Atemschutzgeräteträger, Maschinist und als Rettungssanitäter Mitglied der Rückersdorfer First Responder. Persönliche Schicksalsschläge ließen Lauerer nicht unterkriegen und er ist auch nach 25 Jahren eine wichtige Stütze und Führungsperson für die Freiwillige Feuerwehr Rückersdorf.
Anschließend ergriff Michael Lauerer selbst das Wort. In seiner Rede, gerichtet an seinen Sohn, berichtete er diesem von seinen Erfahrungen und Erlebnissen in 25 Jahren Dienstzeit, welche sowohl für sein privates als auch für sein berufliches Leben prägend waren.
In der zweiten Laudatio wurde auf das Wirken von Jürgen Luber eingegangen. Dieser trat vor über 40 Jahren am 23.10.1982 in Feuerwehr Rückersdorf ein. Luber ist seitdem in verschiedenen Bereichen aktiv. Sein Steckenpferd als ausgebildeter Atemschutzgeräteträger, Atemschutzgerätewart und Leiter Atemschutz ist das gleichnamige Sachgebiet. Als Maschinist, Motorsägenführer und Mitglied der First Responder unterstützt er die Rückersdorfer Feuerwehr zusätzlich noch tatkräftig bei Einsätzen aller Art.
Als letztes berichtete der erste Kommandant aus den vergangenen 40 Dienstjahren von Frank Richartz. Dieser trat ebenfalls am 23.10.1982 in die FF Rückersdorf ein. Er absolvierte nach der Grundausbildung Zusatzqualifikationen zum Maschinisten und Atemschutzgeräteträger. Seit über 30 Jahren ist Richartz als Gruppen- und fast 25 Jahre als Zugführer Teil der Rückersdorfer Wehrleitung. Ein Projekt, welches ohne Frank Richartz unvorstellbar wäre, ist die Einrichtung der First Responder Einheit in Rückersdorf 2004. Er war von Anfang an treibende Kraft und als ausgebildeter Rettungssanitäter konnte er bereits viele Male bei einem der inzwischen über 1.500 Einsätze medizinische Hilfe leisten und Leben retten. Ebenfalls seit 2004 ist Richartz Brandschutzerzieher und vermittelt Kindern in Kindergarten und Grundschule seitdem das richtige Verhalten im Brandfall und das Absetzen von Notrufen. Zusätzlich ist Frank Richartz seit 2012 erster Vorsitzender des Freiwillige Feuerwehr Rückersdorf e. V. und Organisator vieler Vereinsveranstaltungen.
Nun folgte ein Wechsel am Rednerpult. Landrat Armin Kroder brachte in seinem Grußwort die Relevanz von Behörden im Katastrophenschutz in Zeiten von Pandemie und Energiekrise zum Ausdruck. Anschließend führte er zusammen mit den anwesenden Mitgliedern der Kreisbrandinspektion die staatlichen Ehrungen durch. Michael Lauerer erhielt das silberne Feuerwehr Ehrenzeichen für 25 Jahre Dienst, Jürgen Luber und Frank Richartz das goldene Feuerwehr Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst und einen Gutschein für eine Woche Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain.
Danach ergriff Kreisbrandrat Holger Herrmann das Wort. Auch er beglückwünschte die frisch geehrten Kameraden und fuhr mit einer zweiten Auszeichnung fort. Rainer Krug, ehemaliger Kreisbrandmeister im Nürnberger Land, erhielt für seinen jahrzehntelangen Dienst in Rückersdorf und sein Mitwirken in der Kreisbrandinspektion das bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber.
Anschließend wurden durch Bürgermeister Johannes Ballas Grußworte von Seiten der Gemeinde vorgetragen und die Geehrten mit Präsenten bedacht. Die Ehefrauen der ausgezeichneten Kameraden erhielten Blumen und die Gemeinde übernimmt traditionell die Kosten für die Begleitung der Ehemänner in das Feuerwehrerholungsheim.
Nun ergriff Frank Richartz in seiner Funktion als erster Vorsitzender des Feuerwehrvereins das Wort. Nach einer kurzen persönlichen Danksagung begann Richartz mit den Vereinsehrungen. Michael Lauerer und Jürgen Luber erhielten analog zur staatlichen Ehrung, die Ehrennadeln für 25 bzw. 40 Jahre Mitgliedschaft. Frank Richartz selbst erhielt seine Vereinsehrung durch den zweiten Vorstand des Vereins Kommandant Heiko Kampf. Bastian Kohlitz erhielt für 40 Jahre Mitgliedschaft ebenfalls die goldene Ehrennadel. Zu guter Letzt wurde der ehemalige stellvertretende Kommandant Dieter Wörrlein für 50 Jahre Treue geehrt.
Nach einer Bildershow mit Fotos aus den Dienstjahren der geehrten Kameraden begann der gesellige Teil der Veranstaltung. Bei gutem Essen und Getränken fand der Abend ein würdiges Ende im Kreise der Rückersdorfer Feuerwehrfamilie.