Staatliche Ehrung für drei verdiente Feuerwehrmänner

40 Jahre aktiv Feuerwehrdienst zu leisten, ist wirklich ein Grund zum Feiern. Gleich drei Rückersdorfer Feuerwehrmänner haben hierfür dieser Tage im Rückersdorfer Blindeninstitut eine staatliche Ehrung erhalten. Gerhard Barth, Herbert Grießmeier und Günter Holzammer erhielten daher das goldene Ehrenabzeichen aus den Händen von Landrat Armin Kroder und KBI Peter Schlerf. Anlässlich dieses Ehrungsabends konnten zusätzlich durch den Feuerwehrverein insgesamt 14 Jubilare geehrt werden.



Nach seiner Begrüßung eröffnete Kommandant Heiko Kampf den Reigen der Lobeshymnen mit seiner Laudatio auf Herbert Grießmeier. Grießmeier durchlief die erforderlichen Ausbildungen zum Feuerwehrmann und qualifizierte sich darüber hinaus als Atemschutzgeräteträger. Auch im Feuerwehrverein war Grießmeier stark engagiert. 16 Jahre lang hat er als Kassier die Finanzen des Vereins sehr sorgfältig verwaltet. Aktuell ist er seit einigen Jahren Teamleiter Dienstsport. In dieser Funktion kümmert er sich um die sportliche Fitness der Feuerwehrangehörigen. Er organisiert regelmäßige Lauf- und Fahrradtreffs und koordiniert die Teilnahme an regionalen Wettkämpfen. Der Lehrgang „Sportassistent Feuerwehr“, den er im Juni 2014 an der Sportschule Oberhaching mit Erfolg abgelegt hat, brachte ihm viele interessante Informationen und die Abnahmeberechtigung für das Deutsche Feuerwehr Fitness Abzeichen, das einige Kameraden im Laufe der letzten Monate mit Erfolg abgelegt haben.

Ohne Günter Holzammer wäre die Feuerwehr Rückersdorf heute nicht da, wo sie ist, so die Quintessenz seines Laudators Michael Lauerer, stellvertretender Kommandant der Rückersdorfer Wehr. Durch seine Entschlossenheit, seinen Weitblick, seine Kreativität und letztendlich durch seine beharrliche Ausdauer hat er einen wesentlichen Anteil an der hohen strukturellen Qualität und Stärke der Rückersdorfer Wehr. In seiner 40-jährigen Dienstzeit absolvierte er eine Vielzahl von Lehrgängen, die ihn für viele Tätigkeiten qualifizieren. So war er beispielsweise zwölf Jahre erster Kommandant und sechs Jahre Vereinsvorsitzender. Neben seiner beratenden Funktion ist er aktuell als Zugführer, Sanitäter und Leiter der First Responder Gruppe tätig.

In einer sehr kurzweiligen und humorvollen Laudatio skizzierte Rainer Fuchs, ehemaliger Kreisbrandinspektor und Kommandant der FF Rückersdorf, den Werdegang von Gerhard Barth. Barth hat in seiner Feuerwehrkarriere Außergewöhnliches geleistet, was ihm sogar internationale Anerkennung und das Bundesverdienstkreuz am Bande eingebracht hat. Er hat federführend die Jugendfeuerwehr und deren Ausbildung in Bayern aufgebaut. Noch heute leitet er den stärksten Jugendfeuerwehrverband in Deutschland. Als Führungskraft und Referatsleiter für Brand- und Katastrophenschutz in der Gemeinde Rückersdorf ist er für die Wehr ein wichtiges Bindeglied. In der Feuerwehr Rückersdorf hat er sein „Geschäft“ von der Pike auf gelernt. Bereits mit 20 Jahren wurde er Gruppenführer, mit 23 Zugführer, sechs Jahre lang war er Jugendwart. Dies war der Grundstein für seine steile Karriere.

Die anschließende Übergabe des goldenen Ehrenkreuzes erfolgte durch Landrat Armin Kroder gemeinsam mit KBI Peter Schlerf. In seinem kurzweiligen Grußwort lobte der Landrat die drei Geehrten und die Arbeit der Feuerwehr. Er wies aber auch auf die Gefahren hin, die ein Feuerwehreinsatz mit sich bringen kann. In seiner Rede ging er auch auf den neuen Claim der Rückersdorfer Wehr ein, den die Mannschaft heuer im Rahmen der Entwicklung eines Corporate Designs selbst entwickelt hat. \\\\“FREU(N)DE beim HELFEN\\\\“ mit seiner doppeldeutigen Bedeutung spiegele die Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr sehr gut wider. Es ist nicht nur die gute Kameradschaft, die die Mitglieder motiviert. Auch ein gelungener Einsatz, ein gerettetes Menschenleben tragen zur Motivation, zur Freude beim Helfen bei. Die Glückwünsche der Kreisbrandinspektion überbrachte KBI Peter Schlerf.

Auch Bürgermeister Manfred Hofmann bedankte sich bei den Geehrten und deren Partnerinnen für den geleisteten Dienst. Er freute sich aber auch über das Engagement der gesamten Wehr und deren Erfolg. So erinnere er sich noch sehr genau an die Werbeaktion für die neue Jugendgruppe, die ihn persönlich wirklich begeistert hat. Umso mehr freute er sich über den Erfolg dieser Aktion, der sowohl der Jugendfeuerwehr als auch der aktiven Wehr dringend benötigte personelle Verstärkung gebracht hat.

Bevor es mit den Vereinsehrungen weiterging, wurde ein kurzer Film über die Ablegung eines Jugendleistungsabzeichens im Jahr 1976 gezeigt, der so manche Erinnerung bei einigen Gästen hervorgerufen hat. Aber auch für die jüngeren Gäste war der Vergleich zu heute sehr interessant.

Die anschließenden Vereinsehrungen wurden durch den Vereinsvorsitzenden Frank Richartz vorgenommen. Zuvor berichtete er allerdings kurz von den Aufgaben des Vereins, deren Schwerpunkt auf der Personalgewinnung und -bindung liegt. Er freute sich über den Zuspruch, den die Wehr mit ihrer Werbeaktion erhalten hat. Neben neuen Jugendlichen konnten auch sechs Quereinsteiger für die aktive Mitarbeit in der Feuerwehr gewonnen werden. Dies sei ein Erfolg des Vereins, der hierfür auf seine Mitglieder angewiesen ist. Umso mehr freute es ihn, dass er einige für langjährige Mitgliedschaft ehren kann.

Für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Wilfried Bald und Theo Dorner geehrt. Neben den aktiven Feuerwehrmännern Gerhard Barth, Herbert Grießmeier und Günter Holzammer konnten durch den Vorsitzenden noch Erwin Bäumler, Bernd Klink, Hans Erich Reizammer, Horst und Jürgen Ulherr und in Abwesenheit Albert Hacke und Hans-Jürgen Lutz für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt werden. 25-jähriges Jubiläum feierten Herbert Schöllmann und Bernhard Hillebrand. Letzterer ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Gänserndorf in Niederösterreich, die mit den Feuerwehren im Nürnberger Land schon viele Jahre freundschaftlich verbunden ist. Seine persönliche Verbundenheit unterstreicht Hillebrand mit seiner Mitgliedschaft in dem Rückersdorfer Feuerwehrverein. In einer kurzen Dankesrede überbrachte Hillebrand die Grüße aus Gänserndorf und er bekräftigte die guten freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen beiden Wehren bestehen. Richartz bedankte sich abschließend bei allen Geehrten für ihre Treue, die den Feuerwehrverein lebendig hält.

Nach einer kurzweiligen Fotoschau mit Bildern der Geehrten beendete ein gemütliches Abendessen den offiziellen Teil.


Bericht: Frank Richartz
Fotos: Erich und Ferdinand Lindner