Kellerbrand mit brennendem Heizöl und Altreifen
Am frühen Abend des Donnerstag, 30.10.2014 wurde die Feuerwehr Rückersdorf zu einem Kellerbrand alarmiert. Aufgrund der Meldung sieht die Einsatzplanung eine Drehleiter vor, was eine parallel verlaufende Alarmierung der Feuerwehr Lauf erforderlich machte.
Beim Eintreffen des Einsatzleiters drang bereits dichter Rauch aus einem Lichtschacht und der geöffneten Garagentüre einer ehemaligen Autowerkstatt, die aktuell von einem Rallyefahrer privat genutzt wird. Nach Informationen des Eigentümers hatte dieser Trennschleifarbeiten an einem im Keller befindlichen Öltank durchgeführt. Diese führten dazu, dass sich das Öl entzündete und die Flammen auf mehrere im Keller gelagerte Reifen übergriffen. Erste Löchversuche des Eigentümers mittels eines Gartenschlauchs blieben erfolglos.
Die Erkundung durch den Kommandanten der FF Rückersdorf ergab, dass ein aufgrund der sehr hohen Temperaturen nicht mehr begehbarer Kellerabgang den alleinig möglichen Zugang zum Keller darstellte. Eine Flutung des Kellers mittels Löschschaum war einsatztaktisch die einzig zielführende Möglichkeit, das Feuer schnell unter Kontrolle zu bekommen. Von der Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs wurde daher ein Schaumangriff vorbereitet und von einem Atemschutztrupp mit der Flutung das Kellers über den Lichtschacht begonnen. Unterstützt wurde diese Maßnahme mittels eines Strahlrohres, womit ein weiterer Atemschutztrupp des Tanklöschfahrzeugs der FF Rückersdorf die brennenden Reifen mit Wasser kühlte. So konnte effektiv ein Verbrennen des Löschschaums durch die extrem hohen Temperaturen vermieden werden.
Die Feuerwehr Lauf stellte die Sicherheitstrupps für die eingesetzten Atemschutzträger, die Mannschaft des Rückersdorfer Rüstwagens stellte die Verkehrsabsicherung sicher. Bereits nach wenigen Minuten zeigte der Schaum seine Wirkung und erstickte die Flammen. Das Feuer war unter Kontrolle, sodass die Kräfte der FF Lauf wieder einrücken konnten.
Eine starke Verpuffung während der Löscharbeiten der Feuerwehr zeigte wiederum, dass selbst durchgeführte Löschversuche wegen des meist erheblichen Gefahrenpotentials nur sehr bedingt geeignet sind. Falls sich diese als sinnvoll erweisen, sollte jedoch gleichzeitig in jedem Fall eine Alarmierung der Feuerwehr veranlasst werden.
Mittels Hochdrucklüfter wurde das Gebäude entraucht und unter Einsatz der Wärmebildkamera auf etwaige Glutnester abgesucht. Unterstützt von Beleuchtungsgeräten der Feuerwehr, konnte die Polizei das nun von Rauchgasen befreite Gebäude betreten und erste Ermittlungen einleiten.
Der Besitzer, sowie ein an der Hand verletzter Feuerwehrmann wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Für die Kräfte der FF Rückersdorf war der Einsatz um 18.30 Uhr beendet.
Am Einsatz beteiligt waren neben den Feuerwehren aus Rückersdorf und Lauf, Kreisbrandinspektor Fritz Holfelder, ein Notarzt, drei Rettungswagen, der Einsatzleiter Rettungsdienst und die Polizei.
Bericht: Heiko Kampf
Fotos: Matthias Müller/Feuerwehr