Hilflose Person in Wohnung – CO-Messgerät schlägt an

Dienstag, 26.04.2016 – Um 0:35 Uhr heute Nacht wurde die Feuerwehr Rückersdorf mit der Meldung „Hilflose Person in Wohnung“ alarmiert.  Bereits kurz nach Eintreffen der Einsatzkräfte war klar, ein Zugang zur Wohnung konnte kurzfristig nur über die gewaltsame Öffnung eines Fensters oder der Terrassentür erfolgen. Ein abgesperrtes Sicherheitsschloss verhinderte den Zugang über die Haustür. Da die Lage innerhalb der Erdgeschosswohnung nicht einsehbar war und sich die Bewohnerin nur über Klopfgeräusche bemerkbar machen konnte, wurde ein Zugang über ein Badezimmerfenster geschaffen. Nach dem Einstieg in das Gebäude stellten die Einsatzkräfte Brandgeruch fest. Infolgedessen wurde sofort ein CO-Warngerät vorgenommen, um eine Gefahr für die Einsatzkräfte durch das toxische  Gas auszuschließen. Kohlenstoffmonoxid entsteht bei unvollständigen Verbrennungen und unterbindet den Sauerstofftransport im Blut, eine Vergiftung mit dem farb- und geruchlosen Gas kann daher schnell tödlich enden.

Anleitern
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Brandgut

Da der Grenzwert nicht überschritten wurde, konnten die Kräfte unter ständiger Kontrolle der Messwerte aber ohne Atemschutz in die Wohnung vorrücken. Glück im Unglück hatte die ältere Bewohnerin, die die Rettungskräfte wie vermutet in der Küche vorfanden. Diese war wohl bei dem Versuch gestürzt, ein auf dem Herd in Brand geratenes Holzbrett sowie eine Plastiktischdecke zu löschen. Erfreulicherweise hatte sich das Feuer nicht weiter ausgebreitet, das noch glühende Brandgut wurde daher problemlos aus der Wohnung entfernt. Parallel zur medizinischen Betreuung der Bewohnerin durch den Rettungsdienst, wurden die Räumlichkeiten belüftet und so von den restlichen Brandgasen befreit. Nach dem Verschließen der Zugangsöffnung konnte die Wohnung gegen 2:00 Uhr an mittlerweile durch die Polizei alarmierte Angehörige übergeben werden.

 
Dem Vernehmen nach lag die Dame bereits seit dem späten Nachmittag in der Wohnung. Da in den Räumlichkeiten keine Rauchmelder angebracht waren, war die Gefahrenlage von außen kaum zu erkennen. Die Feuerwehr empfiehlt daher unbedingt den Einbau von Rauchmeldern, diese hätten in diesem Fall Nachbarn schneller auf die Notlage hinweisen können. Hätte sich der Schwelbrand auf dem Herd ausgebreitet oder wäre das Klopfen der Frau erst am nächsten Tag bemerkt worden, wäre möglicherweise ebenso mit einer gefährlichen CO-Konzentration zu rechnen gewesen. Da eine Behandlung einer Kohlenstoffmonooxidintoxikation äußerst schwierig ist und oft nicht zeitnah erfolgen kann, sind die CO-Warngeräte für die Einsatzkräfte extrem wertvoll und werden daher mittlerweile standardmäßig mitgeführt.


Fahrzeuge im Einsatz: KdoW, HLF 20/16, TLF 16/25
Kräfte der Feuerwehr im Einsatz: 14
Weitere Einsatzkräfte: Polizei, Rettungsdienst


Bericht: Ferdinand Lindner
Fotos: Andrè Heide