Feuerwehr hilft ehemaligem Kameraden in der Ukraine
Schwerverletzte Kinder, Stromausfälle, Raketeneinschläge – Als der schreckliche Überfall Russlands auf die Ukraine vor 10 Monaten begann, konnte unser ehemaliger Kamerad Jonathan Vinke noch nicht erahnen, dass genau diese Schreckensszenarien seinen Alltag prägen würden.
Jonathan war bis 2013 aktiv bei der Feuerwehr Rückersdorf Mitglied, bevor er nach Hamburg zog, um dort erst bei der Berufsfeuerwehr zu arbeiten und dann parallel sein Studium der Humanmedizin zu beginnen.
Kurz nach Beginn der Invasion kam der 29-Jährige in die Ukraine. Und sofort stellte sich für ihn heraus: Er muss langfristig und nachhaltig tätig werden und den Menschen hier helfen. Als ausgebildeter Notfallsanitäter mit jahrelanger Berufserfahrung und als fortgeschrittener Medizinstudent hat er hervorragende Voraussetzungen, um den vielen Verletzten aus dem Kriegsgebiet zu helfen und somit Leben zu retten.
Kurzerhand setzte er seinen Plan um und fing an schwerverletzte Kriegsopfer aus der Ukraine in sichere Gebiete zu bringen, Transporte zu organisieren und darüber hinaus Rettungsflüge in die ganze Welt zu planen. Mit Unterstützung verschiedener Organisationen und der ukrainischen Regierung konnten immer mehr Rettungen organisiert werden. Durch diese Entwicklung entschied sich Jonathan Vinke im August die Rettungsorganisation Artesans-ResQ zu gründen, um diese Rettungen adäquat zu organisieren.
Schnell werden immer mehr Leute und Organisationen auf die Artesans-ResQ aufmerksam. Mithilfe der WHO und der norwegischen Regierung bekommen Jonathan Vinke und sein Team fünf Intensivtransportbusse gespendet. Mit den zur Verfügung gestellten, modernen Rettungsfahrzeugen können mehrere PatientInnen unter intensiver Behandlung in sichere Gebiete gebracht werden.
Mit dem Hintergrund möglichst vielen Menschen in der Ukraine gezielt helfen zu können und ein nachhaltiges System für Intensivtransporte aufzubauen, bildet der in Röthenbach a.d. Pegnitz aufgewachsene mit Hilfe der Universität Oslo auch das lokale Rettungsdienstpersonal speziell für die Busse aus.
Die heldenhaften Taten des früheren Rückersdorfer Feuerwehrmannes in der Ukraine beeindruckte seine alte Mannschaft zutiefst. Deshalb wurde kurzerhand eine Spendenaktion innerhalb der Wehr ins Leben gerufen, bei der knapp 1.200€ gesammelt wurden. Zudem spendeten einige Aktive privat. So kamen nochmals mehrere hundert Euro zugunsten der Rettungsorganisation zusammen.
Die Mannschaft der Feuerwehr Rückersdorf wünscht Jonathan Vinke alles Gute.
Die Spendenaktion zeigt deutlich, dass die Feuerwehr Rückersdorf ihren Slogan „Freu(n)de beim Helfen“ lebt und das auch bei ehemaligen KameradInnen, man ist somit immer ein Teil dieser Gemeinschaft. Um den Menschen im Krieg adäquat helfen zu können, ist die Artesans-Resq auch weiterhin auf Spenden angewiesen und deshalb würde sich nicht nur die Organisation, sondern auch die Feuerwehr Rückersdorf freuen, wenn die Rettungsaktionen weiterhin tatkräftige Unterstützung erhalten würden.
Informationen, wie die Non-Profit Organisation unterstützt werden kann, sind auf www.artesans-resq.org einsehbar.
In folgendem Video erklärt der Leiter der Organisation, weshalb die Spenden so dringend nötig sind:
Die Feuerwehr Rückersdorf wünscht Jonathan alles Gute und viel Erfolg beim weiteren Aufbau seiner Organisation. Zudem wünschen wir ihm und seinem Team eine immer unversehrte Rückkehr von ihren Einsätzen.