Fabrikhallenbrand in Röthenbach a. d. Peg. – Gebäude eingestürzt

Am 17. Oktober 2001 brannte auf dem Werksgelände der Fa. Conradty in Röthenbach a. d. Peg. ein Nebengebäude der Gravitierungsanlage bis auf die Grundmauern nieder.
Zunächst wurde um 17.03 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Röthenbach zu einem Dachstuhlbrand in dem grafitverarbeitenden Betrieb alarmiert, bei dem die Kräfte der betriebseigenen Werkfeuerwehr nicht ausreichten. Unter den ersten eintreffenden Einheiten war auch Kreisbrandinspektor Rainer Fuchs, der den Einsatz leitete.

Die eintreffenden Einsatzkräfte begannen sofort im Außenangriff mit mehreren Strahlrohren und einem Wasserwerfer gegen die Flammen vorzugehen. Hierbei wurde auch der Einsatz einer zweiten Drehleiter erforderlich. Da an diesem Tag die DLK 23-12 der FF Röthenbach zu Wartungs- und Reperaturarbeiten in der Werkstatt war, und somit nur die Drehleiter der WF Conradty zur Verfügung stand wurde kurz darauf die FF Lauf verständigt, die mit dem Mehrzweckfahrzeug und der Drehleiter DLK 23-12 ausrückte.
Noch bevor diese an der Einsatzstelle eintrafen, stürzte ein Teil der im Brand befindlichen Produktionshalle in sich zusammen. Glücklicher Weise wurde bei dem Einsturz niemand verletzt, da bereits alle Werksangehörigen das Gebäude verlassen hatten und das Feuerwehrpersonal bislang nicht in das Gebäude vorgedrungen war.
Daraufhin ließ Einsatzleiter Fuchs um 17.34 Uhr Alarmstufe 3 für die Stadt Röthenbach auslösen und somit die Feuerwehren aus Lauf, Rückersdorf und Schwaig alarmieren. Außerdem forderte er noch den Rettungsdienst an der Einsatzstelle an.

Die verständigten Rettungskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst trafen kurze Zeit später auf dem Werksgelände ein. Hauptaufgabe der Feuerwehren war es nun die beiden Drehleitern aus Lauf und Schwaig im Bereich des Einsturzes in Stellung zu bringen und mit weiteren Kräften unter Atemschutz von Außen gegen die Flammen vorzugehen. Um die Wasserversorgung sicherzustellen mussten mehrere Versorgungsleitungen von umliegenden Hydranten und, als der Leitungsdruck spürbar nachließ, von einem nahe gelegenen Bach verlegt werden. Hierbei kam auch der Schlauchwagen SW 2000 zum Einsatz.
Von den Drehleitern aus wurden auch Teile der restlichen Dachkonstruktion eingerissen und Brandnester gelöscht. Ein Innenangriff war zunächst noch zu riskant, da die Gefahr bestand, dass weitere Teile des Nebengebäudes einstürzen könnten.

Nachdem der Brand von außen unter Kontrolle gebracht worden und auch nicht mehr von weiteren Einstürzen der Halle auszugehen war, gingen mehrere Atemschutztrupps in das Innere des Gebäude vor. Probleme bei den Löscharbeiten bereiteten die teilweise noch rotglühenden Graffitelektroden, die in der Halle zum Abkühlen lagerten. Diese mussten möglichst vorsichtig mit Löschwasser gekühlt werden, um durch die hohe thermische Belastung keine zu heftige Reaktion der über zwei Meter langen Elektroden auszulösen.
Zum Abschluss der Löscharbeiten wurde das komplette Brandobjekt noch großflächig ausgeleuchtet und mit Schaum geflutet. Die WF Conradty übernahm nach dem Abrücken der anderen Wehren über mehrere Stunden eine Brandsicherheitswache.

Trotz des schnellen und gezielten Einsatzes der alarmierten Feuerwehren entstand am Brandobjekt ein beträchtlicher Sachschaden, der in die hunderttausende von D-Mark geht. Die umliegenden Fertigungsgebäude hingegen konnten alle vor einem Übergreifen der Flammen bewahrt werden, so dass hier die Produktion ohne größere Einschränkungen fortgeführt werden kann.
Die genaue Brandursache ist bislang noch nicht geklärt, es wird vermutet, dass der Brand im Dachstuhl des Gebäudes durch einen Kurzschluss in der Deckenbeleuchtung ausgelöst worden war.

Eingesetzte Kräfte:
KBR Pawelke, KBI Fuchs, KBM Barth, KBM Keim, KBM Pinzer
WF Conradty mit DL 30, LF 8, SLF
FF Röthenbach mit MzF, 2 TLF 16/25, TLF 24/50, 2 LF 16-TS, RW 2, LKW
FF Rückersdorf mit MzF, TLF 16/25, LF 8, RW 1
FF Lauf mit MzF, TLF 16/25, TLF 24/50, DLK 23-12, LF 16/12, LKW, SW 2000, LimF
FF Schwaig mit MzF, TLF 16/25, DLK 23-12, LF 16/12, RW 2
Rettunsdienst
Polizei (mit Hubschrauber)


Bericht und Fotos: Internet-Team