Diesel aus Zug und in Gewässer gelaufen

Um 8 Uhr morgens am 4. Januar 2005 wurde die Feuerwehr Rückersdorf mit der Meldung: “Größere Mengen Diesel laufen aus einem Zug aus” zum Bahnhof Rückersdorf alamiert. Beim Eintreffen stellte sich folgende Situation dar: Der Notfallmanager der Bahn, der bereits vor Ort war, hatte den Zug nachdem das Leck durch den Zugführer abgedichtet worden war weiterfahren lassen. Auf den Gleisen war eine große Dieselpfütze zu erkennen, auch am Geruch stellte man fest, dass hier größere Mengen ausgelaufen sein mussten. So wurden das Wasserwirtschaftsamt, die Frischwasserversorger der Umgebung und das Landratsamt benachrichtigt, da sich der Bahnhof in einer Wasserschutzzone befindet. Währenddessen waren die beiden südliche Gleise durch den Notfallmanager der Bahn gesperrt worden, der Bahnverkehr lief aber über die beiden Nördlichen weiter. Vom Notfallmanager erfuhr man auch, dass der Zug ca 300 l Diesel verloren haben sollte, allerdings auf der Strecke vom Hbf Nürnberg bis zum ersten Halt in Rückersdorf, wo der Zugführer durch qualmende Bremsen auf den Dieselverlust aufmerksam wurde. Bei diesem ersten Halt allein muss der Zug die größte Menge verloren haben, die Diesellache am Bahnhof wo der Zug stand war wesentlich größer als die Tropfspuren auf den Gleisen vor dem Bahnhof. Durch weiteres Erkunden stellte man fest, dass der Diesel sich in der Bahndammentwässerung sammelte und langsam abfloss. Daraufhin dichtete die Feuerwehr zunächst die Kanalisation ab. Auf Aufforderung des Wasserwirtschaftsamts wurden Bahnarbeiter angefordert, welche den kontaminierten Schotter aus dem Gleisbett abtragen und entsorgen sollten.
 
Abtragen des kontaminierten Schotters

Im Selbach, in welchen der Abfluss der Bahndammentwässerung schließlich mündet, wurde dann eine Ölsperre errichtet und die Sperre in der Kanalisation wieder entfernt, um bei Regen den Diesel nicht ins tiefere Erdreich zu schwemmen sondern dort ablaufen zu lassen und im Selbach aufzufangen. Um 11.40 Uhr wurde dann vom Notfallmanager der Bahn wieder das 3. Gleis freigegeben, so dass die Züge wieder uneingeschränkt fahren konnten.
 
Errichtung der Ölsperre am Selbach
    

Das südliche Gleis blieb bis zum Nachmittag gesperrt, da hier noch die Bahnarbeiter den Schotter entfernten. Einsatzende war für die Feuerwehr somit nach vier Stunden um 12 Uhr Mittag.
    
    
    
    
   



Bericht: Stefan Lutz
Fotos: Rainer Krug & Stefan Lutz