Atemschutzgeräteträger trainierten unter extrem realistischen Bedingungen

Zwei Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Rückersdorf hatten am 20. April 2005 die Möglichkeit an einem eintägigen Praxistraining zur Erkennung, Vermeidung und richtigen Bekämpfung von Rauchgasdurchzündungen in einem Brandübungscontainer des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, der für drei Tage im Landkreis Nürnberger Land Station machte, teilzunehmen.


Die Atemschutzgeräteträger im Inneren des Brandübungscontainers

Aus allen drei Dienstbezirken des Landkreises nahm eine begrenzte Auswahl an Atemschutzgeräteträgern der Freiwilligen Feuerwenren an dieser von der Versicherungskammer Bayern und dem Bayerischen Landesfeuerwehrverband angebotenen Heißausbildung teil. Die Gruppe aus dem Dienstbezirk 2 setzte sich aus Einsatzkräften der Feuerwehren Rückersdorf (2 AS-Träger), Schnaittach (7 AS-Träger) und Schönberg (1 AS-Träger) zusammen.


Theoretische Unterweisung


Handhabung des eingesetzten Hohlstrahlrohres

Vor dem Gang in die “kontrollierte” Flammenhölle vermittelte der Ausbilder des Simulationscontainers Christian Werner vom Landesfeuerwehrverband Bayern theoretische Grundlagen über die beiden wichtigesten Formen von Rauchgasdurchzündungen im Einsatzdienst der Feuerwehr, den Flashover und den Backdraft. Weiter wurde die gesundheitliche Eignung aller Teilnehmer und die Vollständigkeit ihrer Schutzausrüstung überprüft. Nach einer kurzen Eingewöhnungsübung mit dem verwendeten Hohlstrahlrohr konnte der praktische Teil der Ausbildung beginnen.


Der Container von außen


Der Einstieg in den Sattelauflieger

Die Funktionsweise des Containers basiert auf einem Initialfeuer, durch dessen Wärmeentwicklung darüberhängende Spanplatten mit einer Gesamtfläche von 10m², was in etwa der in einem Bett verbauten Materialien entspricht, auszugasen beginnen. Zunächst wird der Container mit verschlossenen Türen komplett verraucht, bis die Atemschutzgeräteträger keinerlei Sicht im Inneren des Containers mehr haben, anschließend wird die heckseitige Türe wieder geöffnet und sobald die Rauchgase und die Umgebungsluft im richtigen Mischungsverhältnis stehen haben die Teilnehmer die Möglichkeit, den somit erzeugten Flashover zu bekämpfen.


Im Hintergrund ist das Initialfeuer zu erkennen


Deutliche Rauchentwicklung aus dem Container

Während des gesamten Trainingsdurchganges bleibt der Ausbilder permanent bei den Atemschutzgeräteträgern und gibt ihnen wichtige Tipps zum Erkennen und dem richtigen Umgang mit dem Hohlstrahlrohr. Ein ebenfalls mit Atemschutz vor dem Container bereitstehender Rettungstrupp sichert während des gesamten Trainings die Teilnehmer ab.

 
Flashover-Bekämpfung mit wenigen gezielten Wasserstößen

Mit Positionswechseln hat jeder an dem Training teilnehmende AS-Träger die Möglichkeit, selbst einen Flashover zu bekämpfen. Die körperlichen Belastungen während des Trainings sind hoch, Temperaturen, die an der Decke im Brandraum gemessen werden, liegen zwischen 600 und 800 Grad Celsius. Auf Kopfhöhe der Feuerwehrkameraden sind es noch 80 bis 150 Grad Celsius.
Ziel der Ausbilung ist es, die Atemschutzgeräteträger auf die drohenden Gefahren im Innenangriff zu sensibilisieren und ihnen die richtigen Verhaltensweisen im Falle einer Durchzündung näher zu bringen.


Bericht: Internet-Team
Fotos: FF Schnaittach