Angenommen: Waldbrand im Behringersdorfer Forst
Mit dem heißen Wetter und dem geringen Niederschlag der letzten Wochen steigt das Waldbrandrisiko in großem Maß. Die Feuerwehren aus Ödenberg, Behringersdorf und Rückersdorf haben daher eine gemeinsame Waldbrandübung vereinbart. Um für den Ernstfall bestens gerüstet zu sein, traf man sich früh morgens an einem Wandererparkplatz an der Verbindungsstraße zwischen Behringersdorf und Günthersbühl. Den beteiligtet Feuerwehren wurde das angenommene Übungsszenario kurz vorgestellt.
Im Bereich des Behringersdorfer Forstes nahe des „Zapfsee“ sind zwei Waldstücke in Brand geraten. Bedingt durch die große Trockenheit und aufkommenden Wind breitet sich das Feuer sehr schnell aus. Allen Beteiligten war klar, dass große Mengen an Löschwasser benötigt werden. Genau das stellt bei Waldbränden eine Herausforderung dar. Im bebauten Gebiet von Städten und Gemeinden ist festgelegt, dass in definierten Abständen Hydranten zur Wasserentnahme vorhanden sein müssen. In Wäldern muss sich die Feuerwehr mit anderen Methoden behelfen. Sofern es die Entfernung zulässt, wird eine Schlauchleitung ggf. unter Einbindung mehrere Verstärkerpumpen für den Wassertransport von einer geeigneten Entnahmestelle wie beispielsweise eines Weihers, Sees, Flusses oder dem nächstgelegen Hydranten eingesetzt. Ist die Brandstelle hiervon zu weit entfernt, sind Feuerwehrfahrzeuge mit einem Wassertank gefragt, um das Löschmittel zu transportieren.
In der Einsatzplanung bot sich hier der Zapfsee und ein größeres Wasservorkommen im Behrigersdorf Forst, die sogenannten Bombenlöcher, an. Vom Zapfsee, aus dem mittels einer Pumpe der FF Ödenberg Wasser entnommen wurde, führte eine Schlauchleitung Richtung Einsatzstelle. Dort übernahm die FF Behringersdorf die Löscharbeiten mit 3 C- Rohren. Im entfernter gelegenen zweiten Brandabschnitt setzte die FF Rückersdorf 5 C- Rohre ein, um das fiktive Feuer schnell unter Kontrolle zu bekommen. Die Wasserversorgung gestaltete sich hier deutlich schwieriger. Ein Teil der Rückersdorf Feuerwehrleute saugt mittels einer Tauchpumpe Wasser aus den Bombenlöchern in einen Faltbehälter- eine Art Wasserbassin, das 3.000l fassen kann. Mittels eines großen Güllefasses, gezogen von einem Traktor der Ödenberger Kameraden, wurde dieses abgesaugt und sehr zügig zur Einsatzstelle gebracht. Zusätzlich schafften zwei Feuerwehrfahrzeuge kontinuierlich Wasser aus Hydranten zur Einsatzstelle.
Nach gut einer Stunde konnte festgestellt werden, dass die Wasserversorgung ggf. auch über mehrere Stunden aufrechterhalten werden kann. Eine Abgabemenge von insgesamt ca. 1.000l Wasser pro Minute, ließ auf einen baldigen Löscherfolg schließen. Bedingt durch die perfekte Zusammenarbeit der drei Feuerwehren wurde das Übungsziel zügig erreicht. Für den Ernstfall bestens gerüstet, kehrten die Wehren nach gut zwei Stunden wieder an ihre Standorte zurück.
Bericht: Heiko Kampf
Fotos: FF Behringersdorf